Die Formation Subnoder hat Jochen Baldes bereits vor 16 Jahren gegründet, sie ist damit eine der langlebigsten der Schweiz. Auch wenn die Besetzung immer wieder verändert wurde – das Herz bleibt: Es sind die Kompositionen und Arrangements des Leaders, die einen großen Teil des Reizes der Musik von Subnoder ausmachen – und für die er jeweils die Idealbesetzung sucht, die sein Konzept versteht und umsetzt. Auch wenn die Kollegen immer ihre eigenen „Duftmarken“ setzen – und dazu von Baldes auch aufgefordert werden. Erneut ist dies Experiment nach dem letzten, reichlich gelobten Album „The Moholo Songs“ (Double Moon Records, 2007), gelungen. Die Startrampe dafür bilden die verinnerlichten Strukturen und Sounds des amerikanischen Jazz der 50er bis 70er Jahre, die Flügel werden den Stücken aber verliehen durch die eigenwillige Harmonik und Rhythmik und die ausgefeilten Linien der Melodien. Auffallend ist auch die Verzahnung von Thema und Improvisation, die Übergänge sind manchmal kaum wahrnehmbar. So erscheinen die Stücke des Albums wie aus einem Guss, fast wie eine Suite. Es entsteht ein wunderbarer Effekt: angenehm luftig und eingängig anzuhören, entdeckt man erst beim genauen Zuhören die Komplexität der Musik. Jochen Baldes, einst Absolvent der renommierten Swiss Jazz School in Bern, ist in der Schweiz (und darüber hinaus) eine feste Größe des Jazz. Natürlich als Musiker, der in zahlreichen (nicht nur Jazz-) Formationen aktiv war und ist, aber auch als Komponist für Filme und Hörspiele. Seine zweite große Leidenschaft ist die Malerei, die er mit großer Energie und erfolgreich pflegt. Als ob das nicht genug sei, bekleidet er auch noch einen Vorstandsposten im bekannten Jazzclub „Moods“ in Zürich. Als Saxophonist verfügt er über einen elegischen, manchmal geradezu poetischen Ton, voller Wärme und Tiefgründigkeit. Seine Virtuosität entfaltet sich nicht in hektischer Raserei, sondern mit Eleganz und Präzision. Bei der Umbesetzung der Band vor einigen Jahren ist der Gitarrist Franz Hellmüller zu Subnoder gestoßen. Mit seinen eigenen Formationen „Hellmüller´s 4“ und „H2S2“ hat er auch schon international auf sich aufmerksam machen können. Der brillante Gitarrist lernte in Paris und Luzern und verleiht Subnoder eine neue Sound-Qualität. Der in Freiburg (D) lebende Thomas Bauser ist eigentlich vielen als Organist bekannt. Nach dem Piano-Studium in Freiburg und an der Swiss Jazz School in Bern hat er sich in mehreren Formationen der Hammond Organ zugewendet. Aber unüberhörbar ist das Piano, das er bei Subnoder ausschließlich spielt, als Leidenschaft nicht in den Hintergrund getreten. Raffaele Bossard (b) hat seine jazzmusikalische Erziehung an der Jazzschule in Luzern und bei einem Studienaufenthalt in New York (bei u.a. Ron Carter) genossen. Neben eigenen Bands spielt er u.a. bei „elder statesman“ Joe Haider – und seit einigen Jahren bei Subnoder. Seine kreative, aber immer solide Begleitung ist ein wesentlicher Bestandteil des Bandsounds, solistisch ist er immer für Überraschungen gut. Der Schlagzeuger Michi Stulz hat einst in Luzern studiert und seine Fähigkeiten bei Aufenthalten in New York und in Westafrika breit geschult. In der Band des erfolgreichen Violinisten Tobias Preisig zeigt er seine Variabilität und Exaktheit, und auch bei Subnoder ist er ein wichtiger Baustein, ohne den dem Subnoder-Sound etwas Entscheidendes fehlen würde.